Die LINKE.Darmstadt kritisiert Polizeieinsatz in Oetinger Villa
Die Stadtverordnetenfraktion Die LINKE Darmstadt kritisiert den Polizeieinsatz in der Oetinger Villa am vergangenen Freitag, in deren Verlauf die Personalien und Fotos aller Konzertbesucher festgehalten wurden, als nicht zu rechtfertigen.
Das Konzert fand im Anschluss an den PolitikerInnenparcour des Jugendring Darmstadt statt, einer Veranstaltung, in der Jugendliche mit Politikern von CDU bis Linkspartei über kommunalpolitische Aspekte diskutieren. Viele Besucher wollten im Anschluss die Möglichkeit nutzen, den Abend bei Musik und Getränken ausklingen lassen.
Stattdessen wurden sie von einem Großaufgebot der Polizei, die mit sage und schreibe 20 Einsatzfahrzeugen und Polizeihunden anrückte, daran gehindert das Gebäude zu verlassen. Jeder Besucher wurde – wie ein potentieller Straftäter – fotografiert und polizeilich erfasst.
Auch kam es durch die Darmstädter Polizei erneut zu schikanöser Behandlung von Jugendlichen, die trotz Kälte und Regen vor der Oetinger Villa festgehalten wurden.
Dabei wusste keiner der Betroffenen, was ihnen eigentlich zur Last gelegt wurde und weswegen dieser Einsatz angeordnet wurde.
Die Motivation dieses Einsatz ist nur schwer verständlich. Der in den Medien geschilderte Vorfall in Gundernhausen ist nur mit viel Fantasie dem JuKuZ Oetinger Villa anzurechnen. Alleine der Verdacht der Staatsanwaltschaft, die Tat könnte mit dem JuKuZ zu tun haben, ist schwer rufschädigend. Selbst wenn einige der Verdächtigen zu regelmäßigen Besuchern von Konzerten der Oetinger Villa gehören sollten, könnte man im Umkehrschluss zukünftig bei ähnlichen Vorfällen auch den studentischen Schlosskeller oder die Bessunger Knabenschule durchsuchen, da dort mitunter ähnliche Konzerte mit vergleichbarer Besucherstruktur stattfinden.
Rainer Keil, Stadtverordneter, und Karl-Heinz Böck, Spitzenkandidat der Linkspartei zu den Kommunalwahlen, dazu: Polizei und Staatsanwaltschaft täten gut daran, sich beim Vorstand des JuKuZ Oetinger Villa zu entschuldigen und die im Raum stehenden Vorwürfe zurückzunehmen.
DIE LINKE.Darmstadt, Stadtverordnetenfraktion